Am 8. Juli hat die HKS Ottersberg ihre drei langjährigen Kolleg*innen Wolfgang Schlieszus, Bernd Müller-Pflug und Ingrid Engelhardt mit einer (corona-bedingt kleinen) Feier in den Ruhestand verabschiedet. Alle drei haben mit ihrem Wirken die Hochschule über Jahrzehnte hinweg entscheidend geprägt. Die Hochschule verabschiedet sie in tiefer Verbundenheit und mit großem Respekt vor ihrer Leistung und wünscht alles erdenklich Gute für den weiteren Lebensweg!
Wolfgang Schlieszus beendet 1980 sein Studium der Kunsttherapie/-pädagogik mit einem Diplomabschluss in Ottersberg. Er arbeitet im Anschluss in den Rotenburger Werken und wird am 01. Januar 1983 von der Freien Kunst-Studienstätte Ottersberg angestellt; im ersten Jahr als Dozent, dann als hauptamtlich Lehrender. Seine Schwerpunkte in der künstlerischen Lehre sind plastisch-skulpturale Grundlagen und die Kunsttherapie. Wolfgang wirkt über viele Jahre in der Fachhochschulkonferenz mit und im späteren Senat sowie im Ausschuss Bildende Kunst und in der HKS-Baugruppe. Er übernimmt für lange Zeit die Lehrveranstaltungsplanung, diverse Modulverantwortlichkeiten und die Organisation des Netzwerkes zu den P 1-Projekten. Im ausgelaufenen Curriculum organisiert, koordiniert und stützt er seit 2012 das Zertifikat Kunsttherapie auf anthroposophischer Grundlage. Zum Schluss betreut er noch die Weiterbildung Anthroposophische Kunsttherapie am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke. Nach außen vertritt er seit 1999 die HKS Ottersberg in der Ausbildungskommission des Verbandes DFKGT und wird im gleichen Jahr Gründungsmitglied des Netzwerkes Künstlerischer Therapien. Gleichzeitig ist er aktiv im anthroposophischen Verband B V A K T. Von 1999 bis 2003 ist Wolfgang Schlieszus Vorstandsmitglied im Trägerverein der Fachhochschule und von 2001 bis 2019 Mitglied der Hochschulgesellschaft, der Gesellschafterversammlung des Hochschulträgers.
Bernd Müller-Pflug beginnt 1983 sein Arbeitsverhältnis an der HKS Ottersberg. Zuvor hat er von 1976 bis 1978 Malerei und Grafik an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel und Malerei an der FH Ottersberg studiert (1978 bis 1981); nachdiplomiert 1982. Im Jahr darauf beginnt sein Weg als Dozent an der Kunststudienstätte, der 1996 in eine FH-Professur umgemünzt wird. Bernd lehrt die Schwerpunkte Malerei, Kunst im Kontext sowie Ausstellungsprojekte und bewegt sich u. a. im Bereich der Schul-, Freizeit- und Jugendarbeit. Von 1998 bis 2003 unterrichtet er eine Fachklasse in der Freien Kunst. Er ist tätig im Zulassungsausschuss, im Evaluationsausschuss und Prüfungsausschuss, er ist – bis zur gestrigen Sitzung – Mitglied des Senats und hat den Vorsitz des Ausschusses Bildende Kunst inne. Hinzu kommen die zweimalige Funktion als BAfÖG-Beauftragter sowie die langjährige Tätigkeit in der HKS-Baugruppe. Bernd Müller-Pflug hat die Steinfelder Werkstätten mitbegründet und war dort in der Behindertenarbeit tätig und er zeichnet verantwortlich für einige Italien-Studienaufenthalte mit unseren Studierenden. Er hat sich ein Netzwerk von Bildenden Künstlern in Bremen geschaffen und ist in der Szene aktiv mit zahlreichen Ausstellungen in der Region.
Ingrid Engelhardt hat eine kaufmännische Ausbildung und ist diplomierte Sozialpädagogin. Vor der Hochschule war sie tätig in der freien Wirtschaft und in sozialen Einrichtungen, im Bereich der Frauen- und Familienhilfe und mit Migrant*innen. Am 16. Januar 2001 hält sie ein Arbeitspapier des hochschulvereins ottersberg für das soziale wirken der kunst e. v. – alles kleingeschrieben – in den Händen. Hierher gelotst hat sie, noch aus gemeinsamen Zeiten beim Paritätischen Verband in Bremen, der spätere Kurator und FH-Geschäftsführer Albrecht Lampe. Ingrid ist zuständig ist für Lehrveranstaltungsplanung, für die Raum- und Zeitplanung, Abläufe in den Prüfungsämtern, für das International Office mit dem DAAD und den Austauschpro-grammen und Stipendien und für das Erstellen von Verwendungsnachweisen. Es ist überflüssig zu erwähnen, dass in all dem 2007 die Umwandlung der Diplom- in Bachelor- und Masterstudiengänge enthalten ist. Mal eben so. Ingrid schultert ganze Systemumstellungen im laufenden Betrieb. Man sieht, dass analog zu den Dynamiken im akademischen Bereich auch die Verwaltung mitzieht und nicht selten die Schwächen der Kreativität im Künstlerischen geduldig mitträgt. Ein Brückenstudium, würde man in der HKS-Lehre sagen.
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