
Berühren und Festhalten lautete das Thema eines Theaterprojekts, das Prof. Peer de Smit und Rée de Smit zusammen mit Studierenden der Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg am AMEOS Klinikum Dr. Heines Bremen durchgeführt haben. Die Veranstaltung ist Teil eines mehrjährigen Kooperationsprojekts der beiden Institutionen zur künstlerischen Intervention im Krankenhaus im Rahmen des Forschungsprojekts Gestische Forschung und Resonanzphänomene.
An jeweils zwei Nachmittagen konnten Patient:innen und Mitarbeitende zusammen mit den Lehrenden und Studierenden während knapp vier Wochen auf spielerische Weise erkunden, wie vielfältig die Formen des Berührens und Festhaltens, aber auch des Nicht Berührens und Loslassens sich gestalten und in welcher Weise sie das zwischenmenschliche Leben und unseren Umgang mit Dingen oder Erinnerungen bestimmen.
Dabei richtete sich die Aufmerksamkeit vor allem auf die gestischen Ausdrucksformen und Mitteilungen unterschiedlichster Arten des Berührens und Festhaltens. Wie berühre ich eine Vogelfeder und wie berührt sie mich selbst? In welche Bewegungen versetzt uns das Spiel mit einer Feder? Wie berührt mich ein Gegenstand? Welche Geschichte fällt mir dazu ein? Auf welche Weise berühren wir uns auch dann, wenn unsere Körper getrennt voneinander bleiben.
Aus charakteristischen Körperbewegungen heraus wurden Figuren entwickelt und Szenen mit ihnen improvisiert. Erkundet wurde, wie sich Bewegungsmöglichkeiten in der Begegnung mit unterschiedlichen Gegenständen und Materialien erweitern und differenzierter gestalten lassen. Neben den körperbetonten Ausdrucksmitteln des Theaters konnten sich die Teilnehmenden auch in kreativem Schreiben, Zeichnen, Installation und Performance betätigen.
Theater hat nach Auffassung der Projektleitenden immer mit Forschen zu tun. Jede Probenarbeit wird von Fragen bestimmt. Und um sie beantworten zu können, müssen die möglichen Antworten praktisch ausprobiert werden.
Die Veranstaltung wurde mit Workshops eröffnet und beschlossen, an denen neben den unmittelbar an der Projektarbeit Beteiligten zahlreiche Interessierte aus dem Klinikum teilnahmen. Die Projektergebnisse konnten auf diese Weise in einem Rahmen präsentiert werden, in dem sie durch gemeinsame Übungen zur künstlerischen Interaktion unmittelbar nachvollziehbar wurden.
Das Projekt, so ließen sich die Rückmeldungen der Beteiligten zusammenfassen, hat einen neuen Umgang mit dem eigenen Körper angestoßen, neue Sichtweisen auf scheinbar Bekanntes ermöglicht und vor allem Freude ausgelöst.
In weiteren Schritten des Projektes sollen EchoRäume für Begegnungen am AMEOS Klinikum Dr. Heines Bremen entstehen, in denen künstlerisch kommuniziert und zusammengearbeitet werden kann. Räume, in denen die Teilnehmenden auch künftig neue Sichtweisen, Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten ausprobieren können.
Quelle: http://bit.ly/2DkeLGJ
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