Grupper FreiRaum.
Nun sind wir, Caro, Jarah, Franzi und ich, in Barquisimeto.
Wir arbeiten mit den K unststudenten der UCLA Fachhochschule in Barquisimeto.
In diesem Projekt geht es um die Zusammenarbeit mit Bewohnern eines der besetzten Haus in dieser Stadt. Die Menschen leben dort illegal. Manche aus politischer Ueberzeugung, einige aus finanzieller Not heraus. Was bedeutet es Tag fuer tag illegal zu wohnen? Ist Strom und Wasser vorhanden, bzw. kostenlos irgendwo abgezapft? Landet die Post, da wo sie hin soll? Ich habe viele Fragen zu den Umstaenden hier, die fuer uns eigentlich so selbstverstaendlich sind.
In den ersten Gespraechen wollten wir nicht mit der Tuer ins Haus fallen. Was wir schon in Erfahrung bringen konnten ist, dass es vom Staat geduldet wird, Haueser wie dieses zu besetzen. Jedoch gibt es keinerlei Unterstuetzung fuer die Menschen, die hier Leben. Droht Gefahr, wird Polizei benoetigt, hilft hier Niemand. Es ist, als ob es diese Bewohner hier offiziell nicht gibt.
Die andere Seite sieht so aus, dass Sie keinerlei Verpflichtungen gegenueber dem Staat haben. Der Freiraum, der dort von Bewohnern ausgelbet wird, ist deutlich fuer uns spuerbar. Es gibt keine Verbote. Wir Deutschen kommen und wollen Waende bemalen- o.k. Der Hausflur dient einpaar Akrobaten als Turnflaeche, Spielraum fuer Kinder und wird zum Begegnungort. Andererseits liegt ueberall Muell herum, es ist dreckig und keiner kuemmert sich darum. Das gefuehl was wir Deutschen in uns tragen, unser Heim zu gestalten, fuer Ordnung zu sorgen und etwas persoenliches in die eigenen vier Waende zu bringen, steht im totalen Kontrast zu dem, was wir hier erleben.
Gerade sind wir noch dabei die Familien naehr kennen zu lernen. Wir wollen genauer verstehen, was ihr Leben aus macht und welche Resonanz sie von der Gesellschaft bekommen.
Mit den Eindruecken die wir dort bekommen, moechen wir kuenstlerisch arbeiten.
Heute war es ein sehr schoener Tag im Gebaeude, denn wir sind zum ersten Mal richtig in Kontakt mit den Bewohnern gekommen
Was macht man, wenn man als Besucher in ein Haus geht, ohne Jemanden wirklich besuchen zu koennen, da man niemanden kennt¿ Wir entschieden uns einfach in den Hausflur zu setzen und fingen an zu arbeiten. Es wurden Fotos gemacht, alles erkundet, Skizzen entstanden.. und ich lies mich von den Materialien vor Ort inspirieren.
Schon oefter begegnete mir zerbrochenes Glas auf den Strassen von Venezuela. Auch hier in dem abgewohnten Gebaeude entdeckte ich wieder eine Menge davon. Die Idee war geboren und ich bekam Lust damit zu arbeiten. Anfangs dachte ich an ein Mosaik an einer der kahlen Waende im Hausflur.
Und auf einmal war da die Neugier der Anderen. Die Kinder trauten sich und kamen zu erst aus ihren Wohnungen. Schlag auf Schlag tuemmelten sich viele Leute um uns herum.
Mein Konzept aenderte sich, als ich die Kinder erlebte. Sie wollten uns kennenlernen, und besassen keine Scheu mit uns in Kontakt zu treten. Ich beschloss mit ihnen eine Wand zu bemalen.
Am Ende des Tages waren wir ein bunter Haufen aus Musikern, Artisten, Kindern und andere Freigeister, die einfach die schoene Atmosphaere mit uns genossen.
Kommentare
Hatten gerade unerse erste "We will kehr for you"-Begegnung!!! Super super witzig, tolle Bekanntschaft gemacht und unser Treppenhaus ist auch gleich noch sauber ;-) War hoffentlich nicht das letzte Mal!